RiLi-Netzwerkmanagement (ZT)
Diese Seite ist derzeit noch ein Entwurf. Weitere Informationen sowie Diskussionen über Änderungen an diesem Entwurf gibt es evtl. auf der Diskussion-Seite. |
Mustervorlage: "Richtlinie Netzwerkmanagement (Zero Tust)"
Einleitung
Diese Sicherheitsrichtlinie für Netzwerkmanagement bildet die Grundlage für die sichere und zuverlässige Verwaltung der Netzwerkinfrastruktur der Organisation. Diese Richtlinie soll sicherstellen, dass unser Netzwerk effektiv und sicher betrieben wird, um potenzielle Risiken zu minimieren und die kontinuierliche Verfügbarkeit unserer Netzwerkdienste zu gewährleisten.
Hintergrund und Relevanz des Zero Trust Ansatzes
Die Einführung des Zero Trust Ansatzes in unserer Organisation markiert einen entscheidenden Schritt in Richtung moderner und proaktiver Netzwerksicherheit. In einer Ära, in der traditionelle Perimeterlösungen an Wirksamkeit verlieren, ermöglicht der Zero Trust Ansatz eine Veränderung der Sicherheitsphilosophie. Dieser Ansatz basiert auf dem Prinzip, dass kein Bereich innerhalb oder außerhalb des Netzwerks blind vertraut wird. Jede Ressource, jeder Benutzer und jede Verbindung wird kontinuierlich verifiziert, unabhängig von ihrem Standort oder ihrem ursprünglichen Vertrauensniveau. Die Relevanz des Zero Trust Ansatzes liegt in seiner Fähigkeit, sich an die dynamischen Bedrohungslandschaften anzupassen und ein Höchstmaß an Sicherheit zu gewährleisten.
Bedeutung des Netzwerkmanagements für die Organisation
Ein sicheres und flexibles Netzwerkmanagement ist für die Anpassung an die sich ständig verändernde Bedrohungslandschaft von entscheidender Bedeutung. Diese Richtlinie legt den Grundstein für ein Netzwerkmanagement, das nicht nur auf Vertrauen basiert, sondern auch aktiv gegen potenzielle Bedrohungen vorgeht.
Dieser Ansatz gewährleistet, dass selbst bei einer Kompromittierung eines Netzwerksegments die Ausbreitung von Angriffen begrenzt wird, wodurch wir die Gesamtsicherheit unserer Organisation stärken.
Der kontinuierliche Schutz unserer Netzwerkinfrastruktur ist integraler Bestandteil unserer strategischen Sicherheitsvision und trägt dazu bei, den Geschäftsbetrieb widerstandsfähiger und sicherer zu gestalten.
Geltungsbereich
Diese Richtlinie gilt für sämtliche Netzwerkressourcen und -aktivitäten innerhalb unserer Organisation. Sie ist bindend für alle Mitarbeitenden, Dienstleister und Partner, die für die Verwaltung und Nutzung unserer Netzwerkinfrastruktur verantwortlich sind. Jegliche Ausnahmen von dieser Richtlinie erfordern eine Ausnahme im Rahmen des Ausnahmemanagements.
Zielsetzung
Die Zielsetzung dieser IT-Sicherheitsrichtlinie für Netzwerkmanagement umfasst:
- Gewährleistung der Netzwerksicherheit: Schutz vor unbefugtem Zugriff, Datenmanipulation und anderen Sicherheitsbedrohungen.
- Gewährleistung der Netzwerkverfügbarkeit: Sicherstellung eines stabilen und kontinuierlichen Betriebs unserer Netzwerkinfrastruktur.
- Einhaltung gesetzlicher und regulatorischer Anforderungen: Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen, die den relevanten Vorschriften entsprechen.
- Sensibilisierung und Schulung: Schulung aller Mitarbeitenden für sicherheitsrelevante Aspekte im Umgang mit Netzwerkinfrastruktur.
- Kontinuierliche Verbesserung: Regelmäßige Evaluierung und Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen entsprechend aktueller Bedrohungsszenarien.
Diese Zielsetzung soll sicherstellen, dass unser Netzwerk effizient betrieben wird und gleichzeitig einem hohen Standard in Bezug auf Informationssicherheit genügt.
Gesetzliche Rahmenbedingungen
Die genaue Anwendbarkeit dieser Gesetze und Standards hängt von der Art des Geschäfts, dem Standort und anderen faktorspezifischen Bedingungen ab. Organisationen sollten ihre spezifischen Compliance-Anforderungen evaluieren und sicherstellen, dass ihre Servermanagementpraktiken diesen Anforderungen entsprechen. Hier einige Beispiele:
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)
- EU-weite Verordnung zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten.
- Stellt Anforderungen an die Verarbeitung personenbezogener Daten, einschließlich Sicherheitsmaßnahmen.
Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
- Deutsches Gesetz, das die DSGVO in Deutschland ergänzt und nationale Besonderheiten regelt.
- Gibt zusätzliche Bestimmungen für den Datenschutz in Deutschland vor.
Telekommunikationsgesetz (TKG)
- Regelungen für den Schutz von Telekommunikationsdaten in Deutschland.
- Enthält Bestimmungen zur Sicherheit von Netzen und Diensten.
Network and Information Systems Directive (EU-NIS-Richtlinie)
- Europäische Richtlinie zur Gewährleistung der Cybersicherheit.
- Stellt Anforderungen an Betreiber wesentlicher Dienste und digitale Diensteanbieter.
Mögliche weitere rechtliche Rahmenbedingungen sind im Artikel Rechtsgrundlagen aufgelistet.
Verantwortliche
Netzwerkadministratoren
Netzwerkadministratoren tragen die Hauptverantwortung für die Implementierung und den Betrieb der Sicherheitsmaßnahmen. Ihre Aufgaben umfassen:
- Konfiguration und Wartung: Sicherstellen, dass alle Netzwerkelemente entsprechend den Zero Trust Prinzipien konfiguriert sind, einschließlich der Einrichtung von Mikrosegmentierungen und der kontinuierlichen Authentifizierung.
- Überwachung und Protokollierung: Kontinuierliche Überwachung des Netzwerkverkehrs und detaillierte Protokollierung aller Aktivitäten, um potenzielle Sicherheitsbedrohungen frühzeitig zu erkennen.
- Reaktionsmanagement: Schnelles Eingreifen und Umsetzung von Sofortmaßnahmen bei Sicherheitsvorfällen, einschließlich der Isolation betroffener Netzsegmente.
IT-Sicherheitsbeauftragte
Die IT-Sicherheitsbeauftragten sind für die Einhaltung der Sicherheitsrichtlinien verantwortlich und überwachen die Netzwerksicherheit auf strategischer Ebene. Ihre Aufgaben beinhalten:
- Auditierung und Compliance: Regelmäßige Audits zur Überprüfung der Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien und gesetzlichen Vorgaben, einschließlich der Überwachung der Effektivität der Maßnahmen.
- Risikoanalyse: Durchführung von Risikoanalysen und Entwicklung von Strategien zur Minderung identifizierter Risiken.
- Koordination von Schulungen: Organisation von regelmäßigen Schulungen für Mitarbeitende und Netzwerkadministratoren, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten mit den Zero Trust Prinzipien vertraut sind und diese in ihren täglichen Aufgaben umsetzen.
Mitarbeitende
Alle Mitarbeitenden sind verpflichtet, die Sicherheitsvorgaben einzuhalten und an regelmäßigen Schulungen teilzunehmen. Ihre Rolle umfasst:
- Sichere Handhabung von Zugangsrechten: Verantwortungsbewusster Umgang mit Zugangsdaten und Vermeidung von Sicherheitslücken durch unsachgemäße Nutzung.
- Meldung von Anomalien: Sofortige Meldung von verdächtigen Aktivitäten oder Anomalien an die Netzwerkadministratoren oder IT-Sicherheitsbeauftragten.
- Aktive Teilnahme an Schulungen: Regelmäßige Teilnahme an Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen, um stets über aktuelle Sicherheitsbedrohungen und Best Practices informiert zu sein.
Grundlegende Prinzipien des Zero Trust Ansatzes
Zero Trust als Grundlage der Netzwerksicherheitsphilosophie
Der Zero Trust Ansatz basiert auf der grundlegenden Annahme, dass kein Teil des Netzwerks als vertrauenswürdig betrachtet wird, weder intern noch extern. Dieses Prinzip stellt einen Paradigmenwechsel dar, indem sämtliche Netzwerkkomponenten, Benutzer und Datenverbindungen permanent in Frage gestellt werden. Die Netzwerksicherheit wird nicht mehr auf einer Vertrauensannahme aufgebaut, sondern erfordert eine kontinuierliche Überprüfung und Authentifizierung aller Netzwerkbeteiligten, unabhängig von ihrem Standort oder der bereits durchlaufenen Authentifizierungsschritte.
Vertrauenswürdigkeitsbewertung von Netzwerkressourcen und -verbindungen
Gemäß dem Zero Trust Ansatz erfolgt eine fortlaufende Vertrauenswürdigkeitsbewertung sämtlicher Netzwerkkomponenten und Datenverbindungen. Jede Netzwerkressource wird individuell auf ihre Integrität, Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit überprüft. Dies beinhaltet eine genaue Bewertung von Endpunkten, Servern, Anwendungen und Kommunikationspfaden. Selbst bei bereits erfolgter Authentifizierung wird die Vertrauenswürdigkeit kontinuierlich überwacht, um potenzielle Sicherheitsrisiken sofort zu erkennen und darauf zu reagieren.
Kontinuierliche Authentifizierung und Autorisierung
Unter dem Zero Trust Ansatz wird die traditionelle Authentifizierung auf eine kontinuierliche Authentifizierung erweitert. Selbst nach der erstmaligen Authentifizierung müssen Benutzer und Geräte während ihrer gesamten Interaktion mit dem Netzwerk kontinuierlich ihre Identität bestätigen. Diese kontinuierliche Authentifizierung ist eng mit einer präzisen Autorisierung verbunden. Jeder Netzwerkteilnehmer erhält ausschließlich die erforderlichen Zugriffsrechte basierend auf seiner Identität, Rolle und den aktuellen Sicherheitsparametern.
Die Umsetzung dieser grundlegenden Prinzipien stellt sicher, dass der Zero Trust Ansatz als Sicherheitsphilosophie fest in unserem Netzwerkmanagement verankert ist. Durch die permanente Überprüfung und die Fokussierung auf individuelle Vertrauenswürdigkeit wird die Netzwerksicherheit auf ein neues Level gehoben.
Netzwerksicherheit im Zero Trust Kontext
Mikrosegmentierung und isolierte Netzwerkbereiche
Mikrosegmentierung trennt das Netzwerk in kleinere, isolierte Segmente, die unabhängig voneinander gesichert werden. Dies begrenzt die Ausbreitung von Bedrohungen, da jeder Datenverkehr zwischen den Segmenten streng kontrolliert und authentifiziert werden muss. Diese Methode verhindert, dass ein Angreifer, der Zugriff auf ein Segment erlangt hat, sich lateral im Netzwerk ausbreiten kann.
Anwendung von Verschlüsselung auf Netzwerkebene
Im Zero Trust Modell ist die Verschlüsselung ein zentrales Element zum Schutz von Daten. Alle Datenübertragungen müssen verschlüsselt werden, um Abhörversuche zu verhindern. Darüber hinaus sollten ruhende Daten, wie auf Speichermedien oder in Datenbanken, durch Verschlüsselung geschützt sein. Die eingesetzten Verschlüsselungstechnologien sollten regelmäßig auf ihre Aktualität und Wirksamkeit überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Sicherheitsanforderungen entsprechen.
Methoden gegen Netzwerkbedrohungen
Zero Trust setzt auf proaktive Sicherheitsmaßnahmen, um Netzwerkbedrohungen abzuwehren. Hierzu gehören:
- Der Einsatz von Intrusion Detection und Prevention Systemen (IDS/IPS), um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und zu blockieren.
- Die kontinuierliche Überwachung des gesamten Netzwerkverkehrs zur Erkennung von Anomalien.
- Automatische Reaktionen auf erkannte Bedrohungen, um diese sofort zu neutralisieren.
Durchgängige Überwachung und Protokollierung
Im Zero-Trust-Modell ist die lückenlose Überwachung und Protokollierung der Netzwerkaktivitäten unerlässlich. Alle Zugriffe, Änderungen und Datenübertragungen müssen protokolliert werden, um die Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Diese Protokolldaten müssen sicher gespeichert und gegen Manipulation geschützt werden. Regelmäßige Auswertungen dieser Daten helfen, Anomalien und potenzielle Sicherheitsverletzungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Netzwerkarchitektur und Design
Vertrauensgrenzen und -prüfungspunkte
Im Zero Trust Ansatz werden Vertrauensgrenzen definiert, die das Netzwerk in verschiedene Sicherheitszonen unterteilen. An diesen Grenzen werden Prüfungspunkte eingerichtet, an denen jede Interaktion zwischen den Zonen überprüft wird. Jeder Zugriff auf eine neue Zone erfordert eine erneute Authentifizierung und Autorisierung. Dies stellt sicher, dass sich Bedrohungen nicht ungehindert zwischen den Zonen bewegen können und dass jedes Segment eigenständig abgesichert ist.
Netzwerksegmentierung
Die Netzwerksegmentierung zielt darauf ab, sensible Netzwerkbereiche durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu schützen. Jedes Segment ist nur für berechtigte Benutzer und Geräte zugänglich, die ihre Berechtigung nachweisen können. Durch diese strikte Segmentierung wird das Risiko von Sicherheitsverletzungen minimiert und potenzielle Angriffe werden auf ein Segment begrenzt, sodass sie leichter isoliert und behoben werden können.
Integration von Zero Trust Prinzipien in die Architektur
Die Integration von Zero Trust Prinzipien in die Netzwerkarchitektur erfordert, dass alle Komponenten des Netzwerks als potenzielle Sicherheitsrisiken behandelt werden. Jede Entscheidung in Bezug auf Netzwerkdesign, Hardwareauswahl und Softwareimplementierung muss unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit getroffen werden. Neue Komponenten, die in das Netzwerk eingeführt werden, müssen vollständig in das Zero Trust Modell integriert werden, um sicherzustellen, dass sie den hohen Sicherheitsanforderungen entsprechen.
Netzwerkadministration und Wartung
Rigide Autorisierung von Netzwerkadministratoren
Netzwerkadministratoren spielen eine wichtige Rolle für die Sicherheit des Netzwerks und erhalten daher nur nach sorgfältiger Prüfung Zugang zu kritischen Systemen. Die Zugriffsrechte sind so gestaltet, dass sie den spezifischen Anforderungen entsprechen und auf das Wesentliche beschränkt sind.
Um die Sicherheit und Integrität des Netzes zu gewährleisten, werden alle administrativen Aktionen sorgfältig protokolliert und regelmäßig überprüft. Zusätzlich unterstützen unabhängige Kontrollmechanismen die Transparenz und sorgen für eine kontinuierliche Qualitätssicherung der administrativen Tätigkeiten.
Wartungsprozesse und -verfahren
Wartungsprozesse müssen sicherstellen, dass die Sicherheitsstandards während der gesamten Wartung aufrechterhalten werden. Dies beinhaltet die Nutzung sicherer, verschlüsselter Kanäle für Fernwartungen und die Implementierung von Maßnahmen, die den administrativen Zugriff zeitlich und inhaltlich begrenzen. Wartungsarbeiten sollten vorzugsweise außerhalb der Hauptbetriebszeiten durchgeführt werden, um mögliche Störungen und Risiken zu minimieren.
Software- und Firmware-Management
Das Management von Software und Firmware ist ein kritischer Aspekt. Alle Updates müssen vor ihrer Implementierung gründlich geprüft und signiert sein, um sicherzustellen, dass sie keine Sicherheitsrisiken darstellen. Veraltete oder unsichere Software- und Firmwareversionen müssen identifiziert und zeitnah aktualisiert oder ersetzt werden. Regelmäßige Audits gewährleisten, dass nur aktuelle und sichere Versionen im Netzwerk verwendet werden.
Notfallvorsorge im Netzwerk
Erstellung von Notfallplänen
Notfallpläne müssen detaillierte Anweisungen für den Umgang mit Sicherheitsvorfällen enthalten. Diese Pläne sollten die sofortige Isolierung betroffener Netzwerksegmente und die Priorisierung der Wiederherstellung kritischer Funktionen umfassen. Regelmäßige Notfallübungen sind notwendig, um die Wirksamkeit dieser Pläne zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Beteiligten mit den Prozessen vertraut sind.
Sofortmaßnahmen und Wiederherstellungsverfahren
Im Falle eines Sicherheitsvorfalls sind sofortige Maßnahmen erforderlich, um die Bedrohung zu neutralisieren und die Integrität des Netzwerks zu sichern. Dazu gehören die Deaktivierung betroffener Benutzerkonten und Netzwerkelemente sowie die Wiederherstellung betroffener Systeme aus sicheren Backups. Diese Wiederherstellungsverfahren müssen regelmäßig getestet und aktualisiert werden, um ihre Wirksamkeit sicherzustellen.
Kommunikationsstrategien im Notfall
Eine effektive Kommunikationsstrategie ist entscheidend für eine schnelle und koordinierte Reaktion auf Sicherheitsvorfälle. Diese Strategie sollte sicherstellen, dass alle relevanten Parteien schnell und sicher informiert werden. Die Nutzung verschlüsselter Kommunikationskanäle ist unerlässlich, um die Vertraulichkeit der ausgetauschten Informationen zu gewährleisten. Vorab definierte Kommunikationsprotokolle sollten regelmäßig überprüft und das Personal entsprechend geschult werden, um im Ernstfall eine effektive Kommunikation sicherzustellen.
Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden
Schulung und Sensibilisierung fördern nicht nur technisches Know-how, sondern schärfen auch das Bewusstsein für Sicherheitsprinzipien, was aktiv zum Schutz des Netzwerks und zur Umsetzung des Zero Trust Ansatzes beiträgt.
Alle involvierten Admins müssen ausreichend geschult werden, dies beinhaltet neben den rein technischen Schulungen zur Administration der eingesetzten Komponenten insbesondere auch Schulungen zu den Sicherheitsaspekten des Zero Trust Ansatzes.
Zu diesem Zweck ist im Fachbereich ein Schulungskonzept zu erstellen, das alle relevanten Aspekte abdeckt.
Dokumentation
Die Dokumentation im Rahmen des Zero Trust Netzwerkmanagements ist von grundlegender Bedeutung, um eine transparente und effektive Umsetzung der Sicherheitsrichtlinien zu gewährleisten. In diesem Abschnitt werden die Aspekte der Dokumentation im Kontext des Zero Trust Ansatzes näher erläutert:
Dokumentation von Vertrauensgrenzen und -prüfungspunkten
Diese Dokumentation ermöglicht ein umfassendes Verständnis der Vertrauensstruktur und unterstützt alle Beteiligten bei der Einhaltung der Zero Trust Prinzipien.
- Vertrauensgrenzen definieren: Klare Festlegung der Bereiche, in denen traditionelles Vertrauen eingeschränkt wird. Grafische Darstellungen verdeutlichen diese Grenzen und ihre Auswirkungen auf den Netzwerkverkehr.
- Prüfungspunkte beschreiben: Detaillierte Erklärung der Standorte und Schnittstellen, an denen kontinuierliche Überprüfungen und Authentifizierungen stattfinden. Dies ermöglicht ein tiefes Verständnis für den Prozess der Vertrauensbewertung.
Aktualisierung und Revision von Netzwerkdokumenten
Die dynamische Natur von Netzwerken erfordert eine ständige Anpassung der Dokumentation, um sicherzustellen, dass sie den aktuellen Gegebenheiten entspricht.
- Regelmäßige Aktualisierung: Kontinuierliche Überprüfung und Aktualisierung der Netzwerkdokumentation, um Änderungen in der Netzwerkinfrastruktur, Sicherheitsrichtlinien und technologischen Weiterentwicklungen zu berücksichtigen.
- Strukturierte Revision: Geplante Überprüfungen stellen sicher, dass die Dokumente nicht nur aktuell, sondern auch konsistent und aussagekräftig bleiben. Diese Revisionen können aufgrund von Änderungen in der Technologie, der Sicherheitsbedrohungen oder der organisatorischen Struktur erfolgen.
Protokollierung
Die Protokollierung von Netzwerkaktivitäten ist nicht nur ein Sicherheitsmechanismus, sondern auch ein wesentliches Instrument zur Einhaltung von Compliance-Vorschriften und zur Identifikation von Anomalien.
- Detailreiche Protokolle: Umfassende Erfassung von Netzwerkereignissen, einschließlich Authentifizierungen, Zugriffsversuchen und Änderungen an Vertrauensgrenzen. Die Protokollierung sollte detaillierte Informationen über Zeitpunkte, beteiligte Akteure und durchgeführte Aktionen bieten.
- Echtzeitprotokollierung: Implementierung von Mechanismen, die eine Echtzeitüberwachung ermöglichen. Dies ermöglicht eine proaktive Reaktion auf verdächtige Aktivitäten und unterstützt die forensische Analyse.
Bewertung und Verbesserung
Die fortlaufende Bewertung, Anpassung und Verbesserung sind unverzichtbare Bestandteile einer erfolgreichen Zero Trust Netzwerkmanagementstrategie. Dies gewährleistet nicht nur die Wirksamkeit der Sicherheitsmaßnahmen, sondern positioniert die Organisation auch agil gegenüber den sich ständig ändernden Bedrohungslandschaften.
Regelmäßige Sicherheitsaudits und -prüfungen
Diese regelmäßigen Audits dienen dazu, Schwachstellen zu identifizieren, die Effektivität der Sicherheitskontrollen zu überprüfen und die Netzwerksicherheit kontinuierlich zu stärken.
- Auditplanung: Festlegung eines klaren Plans für regelmäßige Sicherheitsaudits und -prüfungen im Rahmen des Zero Trust Ansatzes. Dies umfasst sowohl interne als auch externe Audits.
- Penetrationstests: Durchführung von Penetrationstests, um die Widerstandsfähigkeit des Netzwerks gegenüber realistischen Angriffsszenarien zu überprüfen.
- Sicherheitsbewertungen: Systematische Evaluierung der Netzwerkkonfigurationen, Prüfung von Zugriffsberechtigungen und Identifikation potenzieller Schwachstellen.
Feedback-Mechanismen und kontinuierliche Verbesserung
Die Integration von Feedback-Mechanismen und die Verpflichtung zur kontinuierlichen Verbesserung sind zentrale Elemente, um auf neue Bedrohungen reagieren zu können und die Netzwerksicherheit zu stärken.
- Feedback-Loop: Etablierung eines effizienten Feedback-Mechanismus, der die Einsichten aus Sicherheitsvorfällen, Audits und Nutzererfahrungen integriert.
- Kontinuierlicher Verbesserungsprozess: Implementierung eines strukturierten Prozesses, um auf identifizierte Schwachstellen und Herausforderungen zu reagieren. Dies beinhaltet die Anpassung von Richtlinien, Schulungsprogrammen und technologischen Sicherheitsmaßnahmen.
- Lernende Organisation: Förderung einer Kultur kontinuierlicher Verbesserung, bei der die Organisation aus Erfahrungen lernt und ihre Netzwerksicherheit kontinuierlich optimiert.
Anpassung der Richtlinie
Die Anpassung der Sicherheitsrichtlinien an sich wandelnde Bedrohungsszenarien gewährleistet eine proaktive Reaktion auf aktuelle Herausforderungen und hält das Netzwerkmanagement robust und resilient.
- Frühwarnsysteme: Implementierung von Frühwarnsystemen, um auf sich verändernde Bedrohungen frühzeitig reagieren zu können.
- Richtlinienaktualisierung: Regelmäßige Überprüfung und Anpassung der Sicherheitsrichtlinien, um sie an aktuelle Bedrohungsszenarien und technologische Entwicklungen anzupassen.
- Szenario-basierte Schulungen: Schulungen, die auf realistischen Bedrohungsszenarien basieren, um Mitarbeiter auf neue Sicherheitsanforderungen vorzubereiten.
Schlussbemerkung
Behandlung von Ausnahmen
Ausnahmen von den Regelungen dieser Richtlinie sind nur mit einem begründeten Ausnahmeantrag im Rahmen des Ausnahmemanagements möglich.
Revision
Diese Richtlinie wird regelmäßig, jedoch mindestens einmal pro Jahr, durch den Regelungsverantwortlichen auf Aktualität und Konformität geprüft und bei Bedarf angepasst.
Inkrafttreten
Diese Richtlinie tritt zum 01.01.2222 in Kraft.
Freigegeben durch: Organisationsleitung
Ort, 01.12.2220,
Unterschrift, Name der Leitung